Das durchschnittliche Stadtleben ist in vielerlei Hinsicht nachhaltiger als ein Leben in der Vorstadt. Und das liegt maßgeblich an der Dichte und Effizienz von Städten. Kurze Wege im Alltag, gemeinsame Nutzung von Infrastrukturen wie beispielsweise Spielplätze, öffentliche Verkehrsmittel oder Waschsalons, und weniger Wohnfläche pro Kopf sind Schlüsselfaktoren für die Reduktion von CO2-Emissionen. Stadt heißt natürlich nicht unbedingt, ohne Auto leben zu müssen. Es geht vielmehr darum, die Möglichkeit dazu zu haben. Es geht um die Möglichkeit nach persönlichen Präferenzen und individuellen Prioritäten sein Leben effizient und nachhaltig gestalten zu können, ohne wirklich auf etwas verzichten zu müssen. Die großen Vorteile sind nicht nur ein Energie- und Flächeneffizienteres Leben, sondern auch deutlich geringere Pendlerzeiten, eine große Auswahl an Freizeitangeboten und damit einhergehend eine sehr hohe Lebensqualität für einen vergleichsweise sehr niedrigen Aufwand. Dadurch bleibt mehr Zeit für Familie, Freunde und Hobbies. Auch das Sozialleben in der Stadt sei eine Frage der Einstellung, so Wagner. Kinder spielen in der Stadt öfter gemeinsam am öffentlichen Spielplatz, anstatt auf dem eigenen Klettergerüst im abgegrenzten Garten, oder sie baden im Freibad statt im privaten Pool. Während zurzeit der Trend des Cocoonings vielerorts erkennbar ist und die Problematik der Einsamkeit auf politischen Agenden weltweit nach oben rückt, kann ein gutes soziales Netzwerk dem entgegenwirken. Die Stadt ist nicht nur eine Klimaschützerin, sie schützt auch vor Vereinsamung.